Neuerscheinung: "Porträts von zehn Mitgliedern des Hauses Waldbott von Bassenheim"
Der "Geschichtsverein Reifenberg" möchte Lesern geschichtlicher Literatur auf eine interessante Neuerscheinung hinweisen. Im Plejaden-Verlag erschien erst vor wenigen Tagen das Heft: "Porträts von zehn Mitgliedern des Hauses Waldbott von Bassenheim". Geschrieben wurde es vom Gründer des "Geschichtsverein Hochtaunus", Dr. Heinz-Peter Mielke, und von Dr. Cord-Michael Sander, der seines Zeichens Leiter des "Martinus Museum" in Bassenheim ist. Das 30-seitige Heft betrachtet die Lebensporträts von zehn Mitgliedern der Familie "Waldbott von Bassenheim", die von der Familie der Herren von Reiffenberg und Reifenbergs Geschichte kaum zu trennen sind.
Zum Hintergrund der Verbindung der Bassenheimer zu Reifenberg: Philipp Ludwig von Reiffenbergs Schwester, Anna Walpurga (*1624, †1651), verehelichte sich 1641 mit Johann Lothar Waldbott von Bassenheim (*1615, †1667). Dessen Söhne Franz Emmerich Wilhelm (*1643, †1720) und sein Bruder, der Mainz Domherr Casimir Adolf (*1642, †1729), hatten gravierenden Einfluss auf die Geschichte Reifenbergs, nachdem sie das Erbe Philipp Ludwigs vom Erzbistum Mainz gegen eine umfangreiche Auszahlung zugesprochen bekommen hatten.
So wird heute noch die von Casimir Adolf erbaute St. Gertrudis-Kapelle als "Bassenheimer Grabkapelle" bezeichnet. Er erbaute auch die Kirche in Seelenberg. Natürlich hat auch der "Bassenheimer Renthof" seinen Namen von dessen Erbauer, Johann Maria Rudolf Waldbott von Bassenheim (*1731, †1805), dem Wetzlarer Reichskammergerichtspräsident und Burggraf von Friedberg.
Erst mit dem verschwenderischen Hugo Philipp Waldbott von Bassenheim (*1820, †1895) endete, mit dem Verkauf der Herrschaft Reifenberg an den Holzspekulaten Friedrich Umber im Jahre 1853, der überwiegende Einfluss der Bassenheimer auf Reifenbergs Geschichte. Aber selbst in den 30er Jahren hatten Reifenberger noch engen Kontakt zu dem in München lebenden Graf Heinrich von Bassenheim (†1940), dem Reifenberg zeitlebens am Herzen lag.
Dr. Mielkes Recherche nach einem Gemälde des letzten Reifenbergers, fand auch durch Unterstützung von Mitgliedern des "Geschichtsverein Reifenberg"statt.
Das Heft ist für €8.50 bei Heinz-Peter Mielke zu beziehen, Bestellungen werden per email unter
Reifenbergs Dorf- und Gerichtslinden
In nahezu jedem Dorf gab es früher eine Dorflinde. Diese galt als zentraler Treffpunkt zum Austausch von Nachrichten. Oft war sie auch Gerichtsstätte der jeweiligen Herrschaft, was sich aus der germanischen Tradition der Gerichtsversammlung, des "Thing" oder "Ding", entwickelt hatte. Der Thingplatz hingegen wurde später auch als "Malstatt" bezeichnet. Diese Begriffe sind auch noch von den Treffen der Märker der Hohen Mark bekannt.
Diese Linden nannte man daher meist Gerichtslinden.
Hinrichtungen und Gerichtsverhandlungen fanden jedoch häufig an unterschiedlichen Orten statt. Der Richtplatz lag oftmals außerhalb des Ortes, wie beispielsweise auch der Arnoldshainer Galgen, mit dem heutigen Flurnamen "Galgenfeld", der mitten zwischen Arnoldshain und Oberreifenberg liegt.
Feldbergrennen am Europatag
Der "Geschichtsverein Reifenberg" nimmt am 4. Mai 2024 am Europatag in Schmitten mit einem eigenen Stand teil. Der "Feldbergrennen-Simulator", an dem man sich risikolos und abgasfrei an einer schnellen Runde um den Feldbergring versuchen kann, ist aber nicht die alleinige Attraktion.
Vor wenigen Tagen überließ die Familie Pauli dem Geschichtsverein dankenswerterweise ein seltenes Dia ihres Familienarchivs, dass das "Start- und Ziel-Gebäude" der Feldbergrennen aus Sicht des heutigen Parkplatzes "Pfarrheckenfeld" zeigt. Vor dem Gebäude, in dem sich damals auch eine Gaststätte befand, sind klassische Fahrzeuge der 1950er Jahre zu sehen. Leider wurde es im Jahr 1956 bereits wieder abgerissen, nachdem darin vorübergehend eine Gaststätte und eine Familie untergebracht war. An obigem Foto wäre eigentlich nichts Besonderes, hätte die Familie nicht schon seit den 1940er Jahren die Farbfotografie benutzt.
Die Tafel des Taunusklubs zu Ehren der Emilie Seipp
Katharina Kärtner geb. Kleebach (1866 - 1955)
[Archiv Geschichtsverein Reifenberg]
Dr. Friedrich Adolf Scharff (1812 - 1881), ein Frankfurter Jurist, Mineraloge und angesehener Historiker, gründete 1852 ein Hilfskomitee, um gemeinsam mit wohlhabenden Frankfurter Bürgern den Mitte des 19. Jahrhunderts durch Missernten und Arbeitslosigkeit verarmten Feldbergdörfern unter die Arme zu greifen. Seine Frau starb 1853.
Weiterlesen: Die Tafel des Taunusklubs zu Ehren der Emilie Seipp
Pressespiegel
2024-04-17: Taunus-Zeitung - Filetstrickerei linderte die Armut - Bericht über die Restaurierung der Gedenk-Tafel des Taunusklubs, die 1889 zu Ehren der Emilie Seipp gestiftet und in Niederreifenberg an ihrem Wohnhaus angebracht wurde.
2024-03-09: Taunus-Zeitung - Wanderung des Geschichtsverein - Eine gemeinsame Aktion von "Taunusklub Niederreifenberg" und "Geschichtsverein Reifenberg": Thomas und Susi Eckermann führen eine Grenzsteinwanderung im Feldberggebiet durch!
2023
2023-11-30: Taunus-Zeitung - Geschichtsverein räumt auf - Der Geschichtsverein Reifenberg säubert das Außengelände am "Nadlerhaus Wagner-Mühlbach" im Rahmen der Aktion "Kehraus am Nadlerhaus".
Kehraus beim Nadlerhaus
Der „Geschichtsverein Reifenberg“ möchte dabei helfen, das Umfeld des „Nadlerhaus Wagner“, auch unter dem Namen „Mühlbachhaus“ bekannt, ansehnlicher zu machen. Durch Übereinkunft der Gemeinde Schmitten mit dem Eigentümer wurde schriftlich fixiert, mit der Herrichtung der Außenanlage des Hauses zu beginnen zu dürfen. Der Geschichtsverein wurde gebeten, sich um die Ausführung dieser Aufgabe zu kümmern.
Der Erhalt dieses Gebäudes ist dem Geschichtsverein besonders wichtig. Aus deren Sicht hat es dies, nach Aufdeckung seiner interessanten Geschichte, mehr als verdient, nicht als Ruine entsorgt, sondern als etwas kulturhistorisch Wertvolles erhalten zu werden.
Lesekurs zur altdeutschen Schrift
Ab dem 5. Oktober 2023 findet wieder vierzehntägig donnerstags ein kostenfreier Lesekurs beim Geschichtsverein Reifenberg statt.
Es werden verschiedene Lesematerialien vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zurück zur Mitte des 19. Jahrhunderts verwendet, welche zumeist direkten Bezug zu unserer Ortshistorie haben. Somit gewinnen Teilnehmer nicht nur die Fähigkeiten diese Schrift zu lesen, sondern lernen gleich noch etwas über ihre eigene Geschichte oder über Recherchemöglichkeiten.
Selbstverständlich ist mitgebrachtes Lesematerial von Teilnehmern auch gerne gesehen.
Seite 1 von 2